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AutorenbildFelix Schlebusch

Moderation, Beratung und Coaching: Meine unerwartete Rückkehr auf die Mattscheibe

Entdecken Sie, wie ich als Experte für Moderation zur Beratung gekommen bin, um meine Kunden noch besser zu unterstützen.  


Heute bin ich als Führungskräfte-Coach und in der Beratung für Unternehmen tätig. Wenn ich mich vorstelle, erwähne ich hin und wieder, dass ich von der Bühne komme und als Moderator Karriere gemacht habe. Doch von meinen TV- und Radioengagements erzähle ich nur noch selten. Das, was mir gestern Abend widerfahren ist, scheint auf den ersten Blick kaum in meine berufliche Entwicklung zu passen. Auf den zweiten Blick jedoch fügt es sich erstaunlich gut in mein professionelles Narrativ ein – und unterstreicht meine Arbeit mit Teams und im Beratungsbereich.


Team Konflikte und ein überraschender Moment als TV Moderator: Impulse für Coaching und persönliche Entwicklung


Nichtsahnend, was der Abend bringen würde, erreichte unser Familiensonntag gestern seinen Tiefpunkt: Gemeinsam mit hunderten Menschen standen wir bei miserablem Wetter vor der verschlossenen Einlasstür am Oberhausener Gasometer. Eine neue Ausstellung, schlechtes Besuchermanagement und die Aussicht, mit drei kleinen Kindern stundenlang anzustehen, trübten die Stimmung. Den Rückfahrtsstau auf der A40 nach Dortmund hatten wir großzügig umfahren. Bei der elterlichen Diskussion, ob die Minions als Film für U4-Kinder geeignet sind, setzte ich mich zugunsten der gelben Figürchen durch. Gegen 19 Uhr startete unser Abendprogramm mit Zähneputzen, Windeln wechseln, Waschen und Buchlesen. Insgesamt war es ein durchwachsener, aber schöner Familiensonntag.


Doch um 19:30 Uhr vibrierte mein Handy stürmisch – ungewöhnlich für einen Sonntagabend. Alte Freunde, Coachees, Arbeitskollegen und längst verloren geglaubte Bekannte überschütteten mich mit Nachrichten. Die meisten waren mit einem Foto ihres Fernsehers versehen, auf dem mein 3,5 Jahre jüngeres Ich zu sehen war. Der Grund: Mein längst in Vergessenheit geratener TV-Reporter-Einsatz für Julia Leischiks „Bitte melde dich“ wurde erstmals ausgestrahlt.


Felix Schlebusch im Gespräch mit Julia Leischik in einer Szene aus der TV-Sendung 'Bitte melde dich'. Beide sitzen an einem Holztisch, vor sich jeweils eine Tasse und ein aufgeklappter Laptop. Im Hintergrund ist ein gemütlich eingerichteter Raum mit Pflanzen und Regalen zu sehen. Julia Leischik gestikuliert lebhaft, während Felix Schlebusch aufmerksam zuhört.
Felix Schlebusch im Gespräch mit Julia Leischik

Vom Rampenlicht zur Reflexion: Über berufliche Entwicklung sowie neue Perspektiven und Angebote


Früher hätte ich sofort mein Handy gezückt, um einen Post zu verfassen, der mich als erfolgreichen TV-Reporter inszeniert – ein Standard-Programm, das vermutlich in meinem bescheidenen Rahmen einigermaßen Reichweite generiert hätte. Doch das hätte sich unecht angefühlt. Trotz zahlreicher wertschätzender Nachrichten fühlte ich mich nicht wirklich gut. Selbst der stolze Anruf meiner Schwiegereltern und die emotionale Bekundung der Mutter eines alten Freundes, die zu Tränen gerührt war, weil sie mich in ihrer Lieblingssendung gesehen hatte, änderten nichts an diesem Gefühl.


Unerwartete Momente im Rampenlicht: Vom Einzelnen zur Organisationsentwicklung


Das unverhoffte Aufflackern vergangener Momente im Rampenlicht, die darauffolgende Flut von Reaktionen und die Erinnerung an meine einstige Hoffnung, diese lichten Momente in Ruhm und Prominenz zu verfestigen, irritierten mich. Mein altes Ich wäre jetzt mit stolz geschwellter Brust nach draußen gegangen und hätte anhand der Blicke der Passanten versucht zu erkennen, ob sie mich im TV gesehen haben. Heute ist das anders – aus zwei Gründen: Erstens bin ich als Führungskräfte-Coach und Berater beruflich angekommen. Zweitens liegt die Aufzeichnung des Falles Herbert K. über drei Jahre zurück, und ich habe von der Produktionsfirma seitdem nichts mehr gehört, trotz mehrmaliger Bitten um Feedback und Informationen zum Veröffentlichungsdatum. Mit einer Veröffentlichung hatte ich nicht mehr gerechnet und war davon ausgegangen, der Beitrag sei im so genannten Giftschrank verschwunden. Das hatte ich so akzeptiert. Über das „Warum?“ hatte ich nicht weiter nachgedacht.


Vergangenheit trifft Gegenwart: Reflexionen über Persönlichkeitsentwicklung und professionelle Ziele


Warum teile ich diese Geschichte? Zum einen, um mich vorzustellen, und zum anderen, um zu zeigen, wie ich mit emotional herausfordernden Situationen umgehe. Dieser unerwartete Rückblick auf alte Karrierefantasien hat mir erneut verdeutlicht, wie stark vergangene Erfahrungen unsere Gegenwart beeinflussen können – selbst dann, wenn wir längst einen anderen Prozess verfolgen oder neue Ziele erreichen möchten.


Ich möchte dazu ermutigen, solche Momente nicht zu ignorieren, sondern als Chance zu begreifen, mehr über die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu erfahren. Auch wenn diese Rückblicke diffus und schmerzhaft wirken können, sind sie oft wertvolle Gelegenheiten, die eigene Strategie zu überdenken. In meinem Fall führt die Reflexion zurück zu einem Kapitel meiner beruflichen Vita, das eng mit dem Fall Herbert K. verknüpft ist. 


Wendepunkte im Berufsleben: Chancen erkennen und nutzen


Vor zwanzig Jahren arbeitete ich als Shuttle-Fahrer und chauffierte Prominente zu Veranstaltungen und zurück nach Hause. Damals war ich überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis ich selbst auf der Rückbank Platz nehmen und locker über die Eskapaden des Abends plaudern würde. Während dieser Zeit lernte ich zahlreiche Menschen kennen: Agenten, Produzenten, C-Promis und gelegentlich auch weniger angenehme Zeitgenossen. Wann immer die Chemie stimmte und ich den Eindruck hatte, dass eine Begegnung für meinen beruflichen Prozess nützlich sein könnte, brachte ich mich in eine gute Position. Am Ende einer Fahrt erhielt ich oft eine Visitenkarte oder E-Mail-Adresse, wenn ich mein Anliegen charmant vorbrachte. So war es auch 2004 auf einer „Movie Meets Media“-Party in Berlin, als ich den Chefproduzenten von „Big Brother“ nach Hause fuhr. Während eines lockeren Gesprächs offenbarte ich ihm und seiner Begleitung meine Ambitionen, eines Tages Millionen Menschen zu begeistern. Mein selbstbewusstes Auftreten sorgte für Heiterkeit, und meine Bitte, ihm Videomaterial zusenden zu dürfen, wurde mit seiner Visitenkarte beantwortet. In diesem Moment war ich überzeugt: Das könnte die Chance sein, die meine berufliche Strategie auf das nächste Level bringt.


Von verpassten Chancen und neuen Wegen


Das Leben ist kein Skript, das wir kontrollieren können. Trotz mehrfacher Bemühungen, diese Begegnung in eine berufliche Möglichkeit zu verwandeln, blieben die Türen zur Fernsehwelt verschlossen. Keine Antworten, nur das leise Echo unerfüllter Hoffnungen. Der „richtige Ort zur richtigen Zeit“ entpuppte sich als Illusion – eine Geschichte, die wir uns erzählen, um die Unwägbarkeiten des Lebens verständlicher zu machen. 2013 kontaktierte ich meine damalige Shuttle-Bekanntschaft erneut. In einem Newsletter informierte ich mein Netzwerk über meine Einsätze als Galileo Extrem-Reporter und hoffte auf eine professionelle Zusammenarbeit beim Thema Moderation. Dabei wollte ich auch meine Angebote und Erfahrungen als vielseitiger Berater hervorheben. Doch auch diese Initiative blieb ohne greifbares Ergebnis.


Felix Schlebusch während eines Drehs für die TV-Sendung 'Galileo' in Fès, Marokko. Er kniet in einer traditionellen Gerbgrube, trägt ein orangefarbenes T-Shirt und spricht in die Kamera, die von einem Kameramann mit blau-weiß gestreiftem Poloshirt bedient wird. Im Hintergrund sind Arbeiter und die rustikale, steinige Umgebung einer historischen Gerberei in Fès zu sehen. Die Szene bietet einen authentischen Einblick in die traditionelle Lederherstellung und journalistische Berichterstattung vor Ort.
Felix Schlebusch für Galileo bei den Gerbern von Fès

Ein unerwarteter Neustart mit dem Ergebnis: Doch nochmal unverbindlich moderieren


Zwei Tage, bevor die WHO die Corona-Epidemie am 11.03.2020 zur weltweiten Pandemie erklärte – und nur einen Monat vor der Geburt meines ersten Sohnes – kontaktierte mich eine Jungredakteurin einer Kölner Produktionsfirma. Für die Sendung „Julia Leischik sucht: Bitte melde dich“, die sonntags auf SAT.1 läuft, suchte das Team nach Unterstützung. „Wir recherchieren, wer uns bei diesen Suchen als Reporter im On unterstützen könnte – und ich bin auf dich gestoßen!“ So begann der, wie oft in der Branche üblich, unverbindliche Casting-Prozess: Videocalls, ein persönliches Kennenlernen und schließlich ein Probedreh. In meiner alten Kölner Ehrenfelder Umgebung wurden Tests durchgeführt – von einer ersten Suche nach einem Kandidaten bis hin zu mehrsprachigen Aufnahmen im Studio. Diese methodisch vorbereiteten Aufnahmen verdeutlichten, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit in solchen Projekten ist.


Zwischen Verantwortung und neuen Möglichkeiten: Herausforderungen eines TV-Projekts


Ich hatte mich qualifiziert und entschied mich, Teil dieses TV-Projekts zu werden. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht: Mein Sohn war gerade ein halbes Jahr alt, die Dreharbeiten sollten weltweit stattfinden, und meine Karriere in der Beratung und als Unterstützer von Führungskräften nahm gerade Fahrt auf. Dennoch entschied ich, dieser längst vergangenen Leidenschaft noch einmal Raum zu geben. Der gestern ausgestrahlte Dreh fand unter Pandemiebedingungen statt, mit Stationen in Koblenz, Berlin und Köln – einschließlich Dreharbeiten während des Lockdowns im November 2020. Trotz sorgfältiger Planung und meiner wiederholten Bitte um Feedback im November 2021 blieb jede weitere Rückmeldung aus. Mein letzter Versuch, neue Drehtermine zu klären, verlief ins Leere. Den Abschluss dieses flüchtigen Engagements bildete eine Mail des Chefproduzenten vom 16.12.2020: „…gerade in diesen Zeiten möchte ich mich ausdrücklich für die tolle Unterstützung in diesem Jahr bedanken. Weiterhin viel Erfolg vor der Kamera!“


Ein Blick zurück: Erwartungen und neue Strategie nach der Pandemie


Diese freundliche, wenn auch standardisierte Mail an die Reporter vor der Kamera erheiterten mich damals und weckten die Vorfreude auf eine mögliche Zusammenkunft bei einer Feier nach der Pandemie. Besonders amüsant fand ich den Gedanken, dem Chef-Produzenten mitzuteilen, dass er in meiner Welt schon seit über 15 Jahren eine Rolle spielte – und dass uns doch jetzt nichts mehr im Weg stehen sollte, um neue Ideen umzusetzen und gemeinsame Projekte zu realisieren.



Felix Schlebusch lehnt lächelnd an einer niedrigen Steinmauer im Saarlandstraßenviertel in Dortmund vor einem Gebäude mit auffälliger Fassade in Rot und Grün. Er trägt einen orangefarbenen Pullover, weiße Hosen und braune Lederschuhe, was einen modernen und entspannten Stil vermittelt. Im Hintergrund sind ein kleiner Baum und klassische Fenster mit Rundbögen zu sehen. Die Szene wirkt freundlich, urban und einladend.
Felix Schlebusch im Dortmunder Saarlandstraßenviertel

Von Rückschlägen und neuen Perspektiven: Erfahrungen in der Medienbranche


Nicht alle meine Erfahrungen in der deutschen Medienlandschaft waren von Oberflächlichkeit oder Unverbindlichkeit geprägt – auch wenn mein damaliger Shuttle-Gast wahrscheinlich bis heute nicht weiß, dass der Reporter in seiner Sendung derselbe ist, der 20 Jahre zuvor den „Gottschalk-Gag“ gemacht hat. Bis zum gestrigen Abend hatte ich akzeptiert, kein TV-Star geworden zu sein, ohne es wirklich verstanden zu haben. Die positive Resonanz aus meinem Umfeld nach der Ausstrahlung meines Reporter-Einsatzes war zunächst überwältigend und irritierend. Heute jedoch blicke ich anders darauf: Ich freue mich über meinen Auftritt und erkenne, dass ich mich in der deutschen Medienwelt als individueller Beitragender etabliert habe. Mit meinen TV-Momenten, Messeauftritten und Events bringe ich Vielfalt und besondere Akzente in meinen beruflichen Alltag. Wenn ich mein Erlebnis reframen würde, könnte ich sagen: Mit fast 20 Jahren Medienerfahrung sorge ich für die kleinen, aber feinen Highlights, die meine Arbeit in Moderation und Beratung bereichern. 

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