Für Entertainerinnen und Entertainer ist es nicht ganz so einfach, sich weiterzubilden. Sollte man meinen. Wir haben etwas gefunden, dass das Herz eines jeden Bühnenmenschen höher schlagen lässt. Ein Moderatoren-Ausflug ins Comedy-Mekka New York City.
Im Herbst 2018 erreicht mich in unserer Whatsapp-Moderatoren Gruppe folgende Anfrage: „Lust auf New York? Standup Comedy :-)“ Im ersten Moment denke ich mir: Als fachfremder Bildungsreisender in der Welt-Standup-Comedy-Metropole auftreten? Ich bin doch nicht verrückt! Drei Monate später, das hier:
Landeanflug auf New York City, Manhattan in seiner vollsten Pracht. Unser 10-tägiges Himmelfahrtskommando besteht aus drei weiteren Moderatoren (von links): Jonathan Najarian, wohnhaft in Berlin, Host, Entrepreneur und ursprünglich aus Boston.
Chris Brow, Entertainer, Rapper und Deutsch und Englisch Muttersprachler aus Düsseldorf. Die Alpaka-Mütze aus Peru und Harald Greising, Moderator, Musiker und im Nebenberuf Zauberer und Ping-Pong Gott aus Leverkusen.
Im Vorfeld unserer Bildungsreise hat mir meine Uni-Kommilitonin Assal Ghawami, inzwischen Film-Regisseurin in New York, den ehemaligen Standup-Comedian und Autor (u.a. Saturday Night Life) Ghazi Albuliwi empfohlen (im nächsten Bild mir gegenüber), um uns fit für die Open-Mic Auftritte im West Village und am Broadway zu machen. Fünf Tage Coaching mit einem Pro sollten reichen, um uns Rampensäue, ohne größere Blessuren, raus zu lassen auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Dachten wir. Erste große Erkenntnis: Stand-Up-Comedy ist ein Job und jeder Joke ist harte Arbeit. Die Zweite: Dieser Job geht tieeeeef. Witzig ist ein Comedian erst dann, wenn man merkt, dass er von sich, seinen Erfahrungen und idealerweise seinen Traumata berichtet. Unter'm Strich: Ohne Selbsterkenntnis kein Stand-Up. Zumindest nicht in unserer Brick-House Küche in den Stuyvesant Heights.
Was nach harter Arbeit aussieht, ist auch harte Arbeit. Hinzu kommt die Aufregung, die sich langsam bei uns alten Hasen breit macht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wer hatte nochmal die Idee, im Revier von Eddie Murphy, Jerry Seinfeld und Woody Allen aufzutreten? Außer Chris, der bereits vor ein paar Jahren sein Comedy Debut im Gotham Comedy Club gegeben hat und sich seiner Sache einigermaßen sicher ist halten wir anderen es uns ab jetzt offen, ob wir am Big Apple auf die Bühne gehen. What a city!
Natürlich gehen wir auf die Bühne! Und das schneller als gedacht. Bereits nach der dritten Coaching-Session und mit Material für gerade drei von fünf vorgesehenen Auftrittsminuten, treten wir zum ersten Open-Mic im The Buddha Room at Klimat Lounge an. Augen zu und durch...
Geschafft! Am gleichen Abend treten wir erneut in einem kleinen Theatersaal am Broadway auf, bevor es erschöpft und selig von Manhatten zurück nach Brooklyn geht. Zwei Tage später und nach einer weiteren Session mit Ghazi und inzwischen mit über fünf Minuten Show-Material folgt der finale Auftritt bei Laughing Buddha Comedy:
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